Im nächsten Jahr jährt sich der Todestag des jüdischen Werderpräsidenten Alfred Ries zum fünfzigsten Mal. Dies ist ein Anlass sich gemeinsam mit den jugendlichen Werderfans auf die Spurensuche nach Alfred Ries zu begeben. Die jugendlichen Werderfans werden seine unterschiedlichen Lebensstationen erforschen. Sein Leben in Bremen vor der Judenverfolgung, seine Flucht aus den Balkan und seine Rückkehr nach Bremen. Dazu wird die Gruppe sich einerseits der Archivarbeit widmen und andererseits die Zeitzeugen befragen. Am Ende der Spurensuche soll eine Fotobroschüre entstehen.
In diesem Jahr soll zunächst erst mal möglichst viele Informationen über ihn gesammelt werden und in einer öffentlichen Veranstaltung im OstkurvenSaal die ersten Ergebnisse vorgestellt werden. Mit einer anschließenden Diskussionsrunde mit Interessierten, Fans und Protagonisten.
In Rahmen der Integrationswoche soll sich in den Räumlichkeiten jugendliche Flüchtlinge und der Aufnahmegesellschaft auf Augenhöhe begegnet und Kontakt geschlossen werden. Die Jugendlichen informierten über ihre Herkunftsländer und die Fluchthintergründe werden erläutert. Die Zuwanderer stellen ihr Engagement und ihre Vorstellung für ihren Weg in Deutschland dar. Anschließend soll eine Diskussionsrunde mit den Beteiligten stattfinden. Um den Nachmittag abzurunden, werden zwei Somalierinnen aus ihren Herkunftsland landestypische Gerichte Kochen. Als Begleitprogramm wird Papa Afrika mit den jungen Flüchtlingen gemeinsam singen und eine Musikgruppe wird auftreten.
Im Dezember 2016 soll eine Informations- und Vernetzungsveranstaltung des decolonize Bremen Bündnisses stattfinden. Organisiert wird die Veranstaltung von der Arbeitsgruppe "Begleitprogramm". Ziel ist es Mitarbeitende der verschiedenen beteiligten Organisationen und Kooperationspartner_innen zusammen zu bringen, sich über den Stand der Planungen zu informieren und gemeinsame Schritte für die erfolgreiche Realisierung der Ausstellungen und des Begleitprogrammes im Jahr 2017 festzulegen.
Den inhaltlichen Einstieg für die Veranstaltung stellt ein kolonialismuskritischer Stadtspaziergang der, der öffentlich beworben wird. Im Anschluss wird im Paradox/ im DGB- Haus eine Informations- und Vernetzungsveranstaltung stattfinden.
Bei diesem Projekt wird die Unterstützung in der Begleitung und Vermittlung von Wohnraum, der Weitervermittlung zu sensiblen Anwält_innen und der Einzelfallunterstützung in Form einer "offenen Sprechstunde" gewährleistet. Dafür und für den notwendigen Aspekt des Schutzraumes, sowie für die Möglichkeit des Austausches über das Leben in Deutschland und die gegenseitige Stärkung bietet ein zweiwöchentlich stattfindendes Café Raum.
Dabei werden nicht nur Erfahrungen, die LSBTQI weltweit machen geteilt, sondern auch Erfahrungen im Kontext von Rassismus und ebenso spezifische kultur- und religionssensible Betrachtungen ihrer Erfahrungen.
Die Mischung von geflüchteten und schon länger in Deutschland lebenden LSBTQIs, die Rassismuserfahrungen machen, schafft nicht nur einen interessanten Austausch, sondern eröffnet gleichzeitig den Blick auf unterschiedliche Perspektiven in der Gruppe.
Durch Erfahrungen, Gespräche und Auseinandersetzungen im Rahmen des Cafés für LSBTQI- Geflüchtete, -Migrant_innen und People of Color ist den Mitarbeiter*innen des Rat& Tat- Zentrums durch verschiedenen Denkanstöße der Teilnehmer*innen "bewusster gemacht" worden, dass eine Auseinandersetzung mit den vielfältigen Barrieren für LSBTQIs mit Rassismuserfahrungen für sie als Institution immer notweniger wird.
Einen ersten Schritt ist das Team schon gegangen, in dem sie im Café für LSBTQI- Geflüchtete, -Migrant_innen und People of Color einen eigenen "Empowerment" Raum ermöglicht haben, ähnlich wie beispielsweise Frauenräume. Für die nächsten Schritte ihres Veränderung-Prozesses benötigt sie jedoch professionelle Unterstützung. Dafür haben sie die Amadeu- Antonio- Stiftung und insbesondere die zwei Bildungsreferent*innen aus Hannover des Projektes "ju:an Praxisstelle Antisemitismus- und Rassismuskritische Jugendarbeit" gewinnen können. Die Referent*innen unterstützen das Rat& Tat Zentrum mit einer Fortbildung in ihrem Veränderungsprozess.
Geplant ist die eigens erstellte Ausstellung des Landesverbandes der Sinti und Roma zum ersten Mal der Bremer Öffentlichkeit zu präsentieren. In der Ausstellung erhalten die Besucher_innen Informationen über die Geschichte der Sinti und Roma, die Brmer und Bremerhavener Sinti vor dem 1. Weltkrieg bis zur Verfolgung und der Gegenwart. Dazu wird die Flucht und das Ankommen der Roma aus dem Kosovo und den Balkanstaaten in den 90er Jahren und die aktuelle Situation dieser aufgegriffen.
Es finden Führungen durch die Ausstellung statt.
Während des zweiten Weltkrieges starben bis zu 500.000 Sinti und Roma. Aufgrund dessen wird jedes Jahr am 16. Dezember dem Völkermord an den Sinti und Roma gedacht. Einen Tag danach soll die Ausstellung mit dem Dokumentationsfilm "A People Uncounted", einer Diskussion und Kranzniederlegung am Mahnmal der Sinti und Roma am Schlachthof eröffnet werden.
Einen Tag Zum Thema Flucht und Asyl. Wie können wir zukünftig unsere Bildungsarbeit gestalten.
Die Veranstaltung soll offen sein für Menschen aus der politischen Bildungsarbeit.
Einen Fachkräfteaustausch, zu dem ein_e Refernt_in eingeladen wird.
Anschließend soll ein beispielhaftes vorbereitetes, gut begleitetes und ausgewertetes Seminar stattfinden können, in welchem die Erkenntnisse direkt ausprobiert und umgesetzt werden.
Terra Nostra- Unsere Erde! ist ein integratives Tanztheaterprojekt für Jugendliche ab 14 Jahren. Es geht der frage nach, was unsere Erde in einer globalisierten Welt bedeutet, wie wir miteinander leben wollen und welche Verantwortung damit einher geht.
Das Intensivprojekt entsteht an zehn Tagen in den Osterferien und mündet in zwei öffentlichen Veranstaltungen am 2. und 3. April 2016 im Moks am Theater Bremen. Ein Teil der Teilnehmer_innen besteht aus nach Deutschland geflüchteten Jugendlichen. Es soll eine Begegnung zwischen den Jugendlichen stattfinden und Raum gegeben werden sich mit den anderen auseinanderzusetzen. Die Besonderheiten dieser Begegnung wird im Tanz zum Ausdruck gebracht. Die Frage nach der Verantwortung untereinander findet nicht nur auf der inhaltlichen Ebene statt, sondern auch ganz konkret in der Auseinandersetzung im Miteinander auf der Bühne.
Geschichten-Dokumente-Bilder über und gegen Ausgrenzung
Dieses Projekt thematisiert die aktuellen zusammenhänge und Hintergründe der Flucht von Minderheitsangehörigen aus dem westlichen Balkan nach Deutschland/ Bremen. Es finden Veranstaltungen und Workshops zur Wissensvermittlung und zur Stärkung der von Ausgrenzung betroffenen Personen sowie zur Selbstorganisation der Roma in Bremen statt. Grundlage hierfür sind Projektmaßnahmen, die Wissensdefizite ausgleichen, Betroffene ermächtigen aber auch Handlungsmöglichkeiten aufzeigen sollen.
Neben dem Workshopangebot soll eine Materialsammlung entstehen, die den Wissenstransfer erleichtert und für fundierte Sensibilisierung sorgt. Der Prototyp des "Schulpaketes" enthält Postkarten, Informationsmaterialien, Arbeitshilfen für Lerngruppen und im Projekt erstellte Dokumentationen.
Zum Abschluss ist eine Informationsveranstaltung inklusive Filmvorführung geplant.
Eine Gruppe aus mehr als 30 jungen Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, unterschiedliche Sprachen sprechend und mit Wurzeln aus unterschiedlichen Kulturen kommt zusammen.
Sie beschäftigen sich mit aktuellen und brisanten Themen, setzen sich mit Sexismus auseinander und sprechen über Männer*- und Frauen*rollen in unterschiedlichen Kulturen, sowie Sexualität im Islam, Christentum und Judentum.
Das Projekt wird in Form einer Talkshow/ Theateraufführung präsentiert. Nach der Aufführung findet eine öffentliche Diskussion mit dem anwesenden Publikum statt.
Mit diesem Projekt wird ein Raum für Begegnung zwischen "Neubremer_innen" und "Altbremer_innen" geschaffen, Kontakt und Austausch der beiden Gruppen wird angeregt, Integrationsprozesse beschleunigt und Rassismus entgegengewirkt.
Das Café richtet sich hierbei an alle Altersstufen und lädt Gäste zusätzlich ein sich rund um das Thema Flucht, sowie über Hilfsangebote in Bremen zu informieren.
Die Gäste aus Übergangswohnheimen werden am Veranstaltungstag zum Großteil von Gruppenmitgliedern der Initiative von dort abgeholt.
Das Projekt "Wir erheben unsere Stimmen" unterstützt geflüchtete Frauen darin stärker für ihre Belange einzutreten, zeigt ihnen mögliche Wege diese öffetnlich zu machen und schafft außerdem einen Austausch zwischen Frauen mit und ohne Fluchterfahrung.
Zum einen wird hierfür ein Workshop stattfinden, der von Frauen der von der Flüchtlingsselbstorganisation "Women in Exile" aus Berlin/ Brandenburg geleitet wird.
Zum anderen findet ein Sommerfest statt, bei das Buch "In my own voice" und hilfreichende Faktoren, aber auch Hindernisse für eine gelingende Selbstorganisation von geflüchteten Frauen vorgestellt werden.
Hierfür findet eine Podiumsdiskussion statt, an der geflüchtete Frauen aus Bremen teilnehmen, die auch den am Vortag stattgefundenen Workshop mitgemacht haben.
Vertreterinnen von Migrant_innen-Selbstorganisationen aus Bremen sollen bei dieser Diskussion ebenfalls ihre Erfahrungen und Erfolge schildern.
Auch einen Raum für einen Austausch untereinander bietet das Sommerfest zum Beispiel beim gemeinsamen Essen und Tanzen.
Der Mandela Cup ist ein Fußballturnier für Kinder, Jugendliche und Heranwachsende bei den in Bremen lebenden Afrikaner_innen und Geflüchteten ein positives Selbstwertgefühl und eine Akzeptanz vermittelt werden sollen.
Ein multikulturelles Sommerfest, sowie ein Familientag sorgen neben dem Fußball für ein großes Rahmenprogramm mit Sport- und Spielaktivitäten, aber auch Luftballonmodellieren, Mitmach-Aktionen, Musikdarbietungen und dem Kinderprogramm.
Für Ehrenamtliche, die mit Geflüchteten arbeiten bietet dieses Projekt einen kontinuierlichen Reflexionsraum.
Alle zwei Wochen finden angeleitete Treffen von zwei erfahrenen Personen statt, die dem Austausch der teilnehmenden Ehrenamtlichen dienen. Anhand konkreter Situationen aus der Praxis wird hierbei über Handlungsmöglichkeiten, Grenzen, Widersprüche und Strategien in der Arbeit mit Geflüchteten gesprochen.
Einmal um die Handlungsfähigkeit der Ehrenamtlichen zu stärken, aber auch um dazu beizutragen, dass ehrenamtliche Aktivitäten im Sinne der Geflüchteten entstehen, ohne dass deren Selbstbestimmung eingeschränkt wird.
Zum ersten mal findet in diesem Jahr das Queer- feministische HipHop-Festival statt. Um unterschiedlichen Perspektiven Platz zu geben, werden Künstler*innen mit verschiedenen soziokulturellen Wurzeln und Erfahrungen eingeladen. Aber nicht nur auf der Bühne, sondern auch in Form von Workshops sollen verschiedene Perspektiven auf Lebens- und Diskriminierungserfahrungen Platz haben sollen.
Diese Workshops bieten tagsüber die Auseinandersetzung mit Themen, wie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Homo- und Trans*feindlichkeit im HipHop, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und der Geschichte von Frauen im HipHop allgemein.
Eine Gruppe, die für diskriminierte Menschen auf Veranstaltungen ansprechbar ist und versucht sie in ihrem Erleben und ihren Anliegen zu stützen, bietet im Rahmen des queer-feministischen HipHop- Festivals in Bremen einen dreiteiligen Workshop zum Thema Awareness an.
Betroffenen soll mit diesen der Umgang mit ihren Erfahrungen erleichtert werden.
Auch andere Menschen sollen sensibilisiert und aufmerksam für eigenes problematisches Verhalten und die Grenzen von anderen gemacht werden.
Teil 1: Sexismus und alltägliche Grenzüberschreitungen- ein Erfahrungsaustausch
Teil 2: Das Zustimmungskonzept und was tun wenn nicht consensual gehandelt wird
Teil 3: Definitionsmacht und Parteilichkeit- wie kann Awareness helfen?
Das Jugendhaus Buchte möchte die seit Jahren bestehende politische Bildungsarbeit weiterentwickeln und dazu andere Multiplikator_innen einladen. Zunehmend arbeiten sie mit Jugendlichen, die selbst Fluchterfahrungen gemacht haben. Die Themen Flucht und Asyl sind im letzten Jahr auch für Jugendliche ohne Fluchterfahrung von sehr starken Interesse gewesen.
Die Frage, wie zukünftig die Bildungsarbeit mit betroffenen und nicht betroffenen Jugendlichen bedarfsgerecht gestaltet werden kann, wollen sie in einem offenen Fachkräfteaustausch bearbeiten und dazu eine_n Refernt_in einladen. Anschließend soll ein exemplarisch vorbereitetes, gut begleitetes und ausgewertetes Seminar stattfinden können, in welchem neue Erkenntnisse direkt ausprobiert und umgesetzt werden können.
Beratung, Emmpowerment und Ansätze zur Selbstorganisation für Trans*Personen mit Flucht- oder Migrationshintergrund
Homo- und Trans*Feindlichkeit sind in der Gesellschaft noch immer weit verbreitet. Zusätzlich verstellen gesellschaftliche Bilder und Vorurteile über Geflüchtete und Migrant_innen den Blick auf die Unterschiedlichkeiten der realen Menschen, die nach Deutschland kommen.
Für queere Geflüchtete und Migrant_innen ist es oft schwer Zugang in weiße deutsche queere Räume und Strukturen zu finden, nicht nur auf Grund sprachlicher Barrieren. Dabei ist die Situation für trans* und intergeschlechtliche Menschen noch deutlich problematischer als für Lesben und Schwule.
Es soll ein Handlungskonzept entwickelt werden, um adäquate Beratungs- und Unterstützungsangebote für Trans*Personen mit Flucht- oder Migrationshintergrund zu schaffen. Dazu gehört zunächst gemeinsam mit migrantischen Trans*Personen deren Probleme und Bedürfnisse zu erfassen und geeignete Angebote zu entwickeln.
Seit 4 Jahren hat das Aktionsbündnis Menschenrecht auf Wohnen vielseitige beteiligungsorientierte und kooperative Erfahrungen im Feld "Feindlichkeit gegenüber wohnungs- und obdachlosen Menschen" gesammelt. Das Bündnis möchte ein Konzept für eine Kampagne erarbeiten, in welcher sie das gesellschaftlich versdrängte Thema stärker in die Öffentlichkeit bringen wollen. Dazu sollen öffentliche Aktionen, spezielle Stadtführungen und Gespräche mit medialer Begleitung, Veranstaltungen mit Politiker_innen und Verantwortlichen des Wohnungswesens sowie Fachgespräche mit Vertreter_innen öffentlicher und freier Träger und Facheinrichtungen geplant werden.
Opferperspektiven stärken- Empowerment- Selbstorganisation- Vernetzen
Seit 2015 ist ein Anstieg rassistischer Hetzte auf geflüchtete und als Nicht-Angehörige der Mehrheitsgesellschaft gelesene Menschen und Gruppierungen zu verzeichnen. Rassismus ist dabei nicht ausschließlich ein Problem von Rechtsextremen, sondern weit in der Mitte der Gesellschaft verankert. Die Perspektive von potentiell betroffenen und Opfern rassistischer Gewalt und institutioneller Ausgrenzung wird nur allzu selten thematisiert.
Deswegen soll ein Konzept zur Stärkung und Selbstorganisation von jungen Geflüchteten entwickelt werden. Durch Einbeziehung von schon seit längerem in Deutschland lebenden Flüchtlingsaktivist_innen, die Vernetzung von Migrant_innenselbstorganisationsgruppen und politischen Initiativen aus den Stadtteilen soll die selbstorganisation gestärkt werden. Empowerment und Community Organizing sollen als klassische Methoden antirassistischer Praxis eingesetzt werden.
Die Jugendlichen sollen ihre eigene gesellschaftliche Position reflektieren und Handlungsoptionen entwickeln. So können sie auf ihre Situation aufmerksam machen und mit gängigen Wahrnehmungsbildern der Mehrheitsgesellschaft brechen.