Kammerkonzert und Lesung „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“
Zu Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland Rezitation: Roman Knižka (u.a. Dark (Netflix), Tatort, Deutscher Fernsehpreis 2021) Musik von Paul Hindemith, Pavel Haas und György Ligeti gespielt vom Bläserquintett OPUS 45
Dauer des Konzertes: ca. 85 Minuten (ohne Pause)
Am 19. April 1945 schworen sich die Befreiten des KZ Buchenwald in einer bewegenden Ansprache den „Nazismus mit seinen Wurzeln“ zu vernichten. Doch schon bald nach dem Untergang des NS-Regimes lebte in Deutschland rechtsextremes Gedankengut wieder auf. Seit 1945 fielen immer wieder Menschen rechtsextremer und rassistischer Gewalt zum Opfer. Seit ihrer Gründung sind in der Bundesrepublik Deutschland Rechtsextremismus, rechtsextreme Übergriffe, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Terror immer wieder Realität geworden, zuletzt etwa in Halle/Saale oder in Hanau. Mit ihrem knapp eineinhalbstündigen Programm aus Lesung und Kammermusik möchten Roman Knižka und das Ensemble Opus 45 dazu auffordern, sich mit dieser Problematik auseinanderzusetzen. Anliegen ist es außerdem, den Opfern rechter Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland zu gedenken. Der Titel des Abends ist ein Zitat des italienischen Schriftstellers Primo Levi.
Wir vom Overbeck-Museum stehen für einen Gesellschaft der Vielfalt ein und möchten Menschen im kulturellen Raum sichtbar machen, die in ihrem Alltag vielleicht nur wenig Bezug zum Museum oder sich selbst als Kunst- und Kulturschaffenden haben. So planen wir im Sommer mit Kindern und Jugendlichen mit Migrations- und/oder Fluchthintergrund einen Malworkshop über drei Tage durchzuführen, wobei mit Acryl auf Leinwand Gemälde zum Oberthema "Deine Traum-Landschaft" entstehen sollen. Viele Museen und Freizeiteinrichtungen bieten gerade in den Ferien kostenpflichtige Kunstworkshops an, die für die hier beschriebene Zielgruppe oftmals nicht erschwinglich und zugänglich sind. Unser Workshop wird deshalb kostenfrei angeboten und adressiert gezielt Kinder und Jugendliche, die sonst wenig bis keine Möglichkeit der Teilhabe hätten.
Im September soll ein Schreibworkshop mit Erwachsenen mit Migrationshintergrund (wenn möglich aus dem Sprachtreff Grohner Düne) stattfinden, bei dem Texte und Gedichte entstehen, die von den Bildern der Kinder und Jugendlichen inspiriert sind. Die Resultate sollen im Anschluss in unseren Räumen ausgestellt werden und den Teilnehmenden somit einen öffentlichen Raum im Museum verschaffen, bei dem sie als Künstler*innen und Autor*innen gesehen werden.