Als „Saz“ wird eine Gruppe von Langhalslauten bezeichnet, die vom Balkan bis nach Afghanistan verbreitet sind. Durch das kostenlose und niedrigschwellige Projekt der Caritas können Jugendliche aus Bremen Nord das Saz-Spielen erlernen. Einmal wöchentlich finden die Workshops im Bewohnertreff in der Grohner Düne sowie im Jugendfreizeitheim Lüssum statt. Das Projekt wird von einem ausgebildeten Musiklehrer geleitet und von einer pädagogischen Fachkraft unterstützt. Geplant ist zudem ein Abschlusskonzert mit den Teilnehmenden. Durch das gemeinsame Saz-Spielen
bieten sich zahlreiche Austauschmöglichkeiten über verschiedene Heimatländer und Kulturen – in der Sprache Musik, die jede*r versteht.
https://www.caritas-bremen-nord.de/
Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sind Themen, die in der Öffentlichkeit immer noch zu wenig Platz finden. Darüber hinaus werden pädagogische Programme, die sich um Sensibilisierung und Empowerment in diesem Bereich bemühen, von Konservativen und Rechten angegriffen, die die vermeintliche „Frühsexualisierung“ von Kinder sowie die „Gender-Ideologie“ ablehnen. Um dem etwas entgegen zu setzten, schafft der Queer Power Month im September 2020 in Bremen und Umgebung verschiedene Angebote von und für queere Menschen und Interessierte jeglichen Alters. Die Lesungen, Workshops und Fortbildungen sowie kulturelle Veranstaltungen dienen dem Empowerment, der Weiterbildung und Vernetzung.
https://www.facebook.com/Queer-Power-Month-Bremen
Das Kampfsporttraining richtet sich an insgesamt 10 bis 15 Teilnehmende aus dem Übergangswohnheim für Geflüchtete am Rastplatz in Bremen Burg und dem Jugendzentrum Burglesum, dessen Besucher*innen in der Regel ebenfalls Mehrfachdiskriminierungen ausgesetzt sind. Das kostenlose Angebot dient der Gewaltprävention, da die Teilnehmenden den respektvollen und fairen Umgang miteinander lernen und nach klaren Regeln kämpfen. Außerdem geht es in den Trainings darum, die eigene Kraft zu spüren und einschätzen zu lernen. Das Bewusstsein über die eigenen Schwächen und Stärken wird ebenso gefördert wie das Durchhaltevermögen und der Selbstbehauptungswille. Alltägliche Aggressionen, Gewaltbereitschaft und Möglichkeiten de-eskalativen Verhaltens werden in Gesprächs-, Reflexions- und Auswertungsrunden unter professioneller Anleitung durch die Coaches thematisiert. Die Trainings finden in einfacher Sprache sowie gegebenenfalls auf Englisch statt. Die Coaches sind ebenfalls in Burglesum aufgewachsen und können dadurch eine Vorbildfunktion für die Jugendlichen einnehmen.
https://www.awo-bremen.de/kinder-jugend-familie/jugendclubs/jugendzentrum-burglesum
„Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ ist ein deutschlandweites Projekt von und mit Schüler*innen, die gegen alle Formen von Diskriminierung, vor allem gegen Rassismus, aktiv vorgehen und einen Beitrag zu einer gewaltfreien, demokratischen Gesellschaft leisten. Für eine Aufnahme in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ verpflichten sich Schulen, nachhaltige und langfristige Projekte gegen Diskriminierung und Rassismus zu entwickeln und umzusetzen. Im März 2020 veranstaltet die Oberschule an der Lerchenstraße deshalb eine Projektwoche unter dem Titel „Rassismus vermeiden, Grenzen überwinden“, die in der Schule selbst, teils aber auch an außerschulischen Lernorten wie dem „Bunker Valentin“ in Bremen-Farge stattfinden werden.
www.oberschule-lerche.de
An Schulen in Bremen Nord bieten das Projekt frei wählbare Workshops zu verschiedenen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit an. Die Workshops werden von qualifizierteren Trainer*innen und politischen Bildner*innen außerhalb des Regelunterrichts durchgeführt. Die Schüler*innensetzen sich am Lernort Schule und innerhalb ihrer Klasse, aber die Bewertung der Lehrkräfte mit Antisemitismus, Rassismus, Sexismus sowie Homo- und Transfeindlichkeit auseinander. Ziel des Projektes ist es, anhand eines niedrigschwelligen Angebots verschiede Diskriminierungsformen im schulischen Kontext anzusprechen, zu diskutieren und ihnen entgegenzuwirken.
Das Integrationsfest für Kinder findet am 12. Juli. 2020 auf dem BWK- Gelände Blumenthal statt und richtet sich an alle Familien in Bremen Nord. Besonderen Wert wird darauf gelegt, Familien mit Migrationshintergrund und Kinder aus geflüchteten Familien zu erreichen. Das Integrationsfest soll auf soziale und sportliche Angebote von vor Ort hinweisen, Hilfestellungen geben und Vorurteile gegenüber anderen Kulturen und Menschen abbauen. Das Fest soll zudem zum sportlichen Mitmachen animieren, da Sport für die kindliche Entwicklung sehr wichtig ist. Vereine und Institutionen haben die Möglichkeit, sich zu präsentieren und auf einer Showbühne etwas aufzuführen. In einem Bewegungszelt können Stationen sportlich bewältigt werden. Die zahlreichen Stände laden alle Besucher*innen zum Mitmachen und Verweilen ein.
Mit dem zehnmonatigen Sensibilisierungsprojekt werden die Nutzer*innen des Jugendfreizeitheim Farge, einer der größten Jugendeinrichtungen Bremens, mit Hilfe einer qualifizierten Fachkraft zu aktuellen Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sensibilisiert. Einmal wöchentlich werden etwa 30 Mädchen und Jungen zwischen 12 und 21 Jahren die Möglichkeit erhalten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dabei werden Bezüge zum Alltag der Teilnehmenden hergestellt, eigene Erfahrungen und Haltungen werden ebenso thematisiert wie Medien ausgewertet. Neben Wissensvermittlung und eigenen Recherchen, Gesprächsrunden sowie Rollen- bzw. Gruppenspielen werden zudem Exkursionen stattfinden, z.B. in ein spezielles Haus, indem das Leben eines blinden Menschen realistisch nachempfunden werden kann. Geplant ist darüber hinaus eine Aktion, bei der Jugendliche Photos zu gelungenen Beispielen von Menschenfreundlichkeit machen und ausstellen.
http://www.caritas-bremen-nord.de/freizifarge/
11. bis 30. September 2020
Seit mehreren Jahren sind rechte Bewegungen und Parteien deutschlandweit auf dem Vormarsch, so auch in Bremen. Der Personenkreis gewaltbereiter Rechter wächst besorgniserregend an. Es ist keine sieben Monate her, dass in Hanau neun Menschen rassistischen Morden zum Opfer fielen. Doch die öffentliche Diskussion über rassistisch motivierte Gewalttaten und diskriminierende Strukturen in Deutschland ist aufgrund der CoronaKrise schnell wieder in den Hintergrund gerückt. Daher ist es wichtig, auch jetzt gesellschaftlicher Ausgrenzung und Benachteiligung entschieden entgegenzutreten!
Mit den Aktionswochen wollen wir im Bremer Norden ein Zeichen setzen gegen jedwede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und für vielfältige Lebensentwürfe eintreten.
Vom 11. bis 30. September 2020 finden zahlreiche Veranstaltungen gegen Rassismus, Sexismus sowie Homo und Transfeindlichkeit und für ein solidarisches Miteinander statt.
Die Teilnehmer*innenzahl ist aufgrund der Maßnahmen zum Infektionsschutz vor Covid19 begrenzt. Bitte meldet Euch rechtzeitig für die Veranstaltungen an!
Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei. Wir freuen uns auf Euch!
https://www.facebook.com/AbgAuD/
Die Stimme ist für die Praxis der Demokratie unerlässlich. Ohne Stimme gibt es keinen Ausdruck, keinen Dialog, keine Einigung. Durch eine Veranstaltung am 23. April, dem Welttag des Buches, werden Bewohner*innen Bremen-Nords allen Alters dem Publikum in ihrer Muttersprache (einschließlich Deutsch) Geschichten, Mythen und Erzählungen vortragen, die an unsere menschliche Universalität appellieren. In einer weiteren Veranstaltung im Bürgerhaus Vegesack diskutieren Experten für Mehrsprachigkeit, Bürgern*innen und politischen Entscheidungsträgern*innen über Vorträge und Diskussionsrunden passende Strategien zur Erhaltung und Förderung der eigenen Muttersprache sowie von zweisprachiger und bikultureller Kompetenz.
http://zis-bremen.de
Seit 2017 kommen etwa 20 Jugendliche mit Fluchterfahrungen im Alter von zwischen 15 und 25 Jahren wöchentlich zusammen, um gemeinsam Schwimmen zu gehen und andere Freizeitaktivitäten zu unternehmen. Im Zuge des Ankommens in Bremen ist so für viele Jugendliche erstmals nach langer Zeit ein Gefühl der Sicherheit entstanden, neue soziale Kontakte wurden geknüpft. Dabei wurde aber auch deutlich, wie wichtig es den Jugendlichen ist, sich über eigene Erfahrungen mit Rassismus auszutauschen, sich gegenseitig zu stärken sowie sich Wissen über gesellschaftliche Macht- und Herrschaftsverhältnisse anzueignen. Als zusätzliches Angebot neben den Freizeitaktivitäten werden daher mit der Gruppe Empowerment-Workshops veranstaltet und öffentlichkeitswirksame Aktionen durchgeführt.
https://bdp-hulsberg.de/
Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen beschäftigen sich zunächst mit der Geschichte des Bremer Nordens, unter anderem indem sie das BWK-Gelände oder den Bunker Valentin besuchen. Sie beschäftigen sich mit den Fragen wie: Was macht Bremen Nord aus? Wer lebt in Bremen Nord? Welche Kulturen treffen aufeinander? Wie sehen diese unterschiedlichen Kulturen aus? Hierzu führen Sie Interviews, machen Fotos, drehen Filmsequenzen und überlegen sich mit Hilfe von Profis eine eigene Tanzchoreographie um eine lebendige Geschichte in ihrem Video zu erzählen.