Durch den ersten Teil des Projektes „sexuelle Vielfalt leben - und respektieren“ wollen wir das immer noch weit verbreitete gesellschaftliche Problem - der Tabuisierung von sexueller Vielfalt - mit den jungen Menschen aufgreifen und mit ihnen über das Aufbrechen dieses Missstandes ins Gespräch kommen. Die Themen sexuelle Vielfalt, sexuelle Identitäten & genitale Vielfalt sollen hier im Fokus stehen. Auch soll thematisiert werden, wie und inwieweit nicht binäre Menschen von der Gesellschaft behindert werden. Den Schüler:innen wird hier vermittelt inwieweit das Denken und Handeln einer binären Gesellschaft die Akzeptanz sexueller Vielfalt ausschließt.
Die vielfältigen Materialien von Vielma (https://www.vielma.at) sollen methodisch, aktiv und spielerisch dazu dienen, mit den jungen Menschen auf der persönlichen Ebene, als auch strukturellen, gesellschaftlichen, politischen Ebene ins Gespräch zu kommen. Ein solcher Austausch basiert sowohl auf einem fachlich fundierten Wissen, als auch davon, sich körperlich durch „Hinschauen, Anfassen, Aktivität, Denken, Fühlen mit den Händen“ beteiligen zu können.
Die Jugendlichen sollen die Chance bekommen, durch das Anerkennen von Vielfalt den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang von Vielfalt, Respekt, sowie Toleranz zu verstehen, danach zu handeln und gleichzeitig ein Bewusstsein für die eigene Sexualität zu entwickeln.
Durch die Materialien sehen wir die Chance, das Denken und Handeln einer binären Gesellschaft mit den jungen Menschen kritisch zu hinterfragen und sie auf dem Weg ihrer sexuellen Entwicklung - angemessen an ihren individuellen Lebensentwürfen - zu begleiten. Geplant ist, dass die Materialen über dieses dreiteilige Projekt hinaus, im Rahmen von weiteren Bildungsprojekten dazu dienen, die junge Generation in Bremen-Nord dabei zu unterstützen ihre eigene Vorstellung von Sexualität zu konstruieren, ein menschenrechtsbasiertes Verständnis von Akzeptanz und Vielfalt zu entwickeln und ihnen eine emanzipatorische Teilhabe am Bildungsprozess zu
Wir sind pro familia in action – kurz pia. Wir sind ein Zusammenschluss junger Menschen, die sexuelle und reproduktive Rechte und Gesundheit durch Mitwirken und Handeln thematisieren möchten. Ziel des Netzwerks ist es, eine Plattform zu bieten, in der sich Menschen unter einer queer-feministischen, rassismus- und kulturkritischen Perspektive austauschen, verbinden und diese gemeinsam gestalten. Die Gruppe ist selbstorganisiert, positioniert und orientiert sich dabei jedoch an den Themen von pro familia. Alles mit dem Ziel der jungen Generation eine Stimme für die vielfältigen Belange ihrer Sexualität zu ermöglichen und dabei das Denken einer binäre Gesellschaft zu dekonstruieren.
Im Rahmen einer kreativen Werkstatt sollen junge Menschen Entwürfe für z.B. Sticker kreieren, die darauf hinweisen, dass Bremen-Nord ein vielfältiger Ort ist, wo alle Menschen ihre sexuellen und reproduktiven Rechte wahrnehmen können. Ein durch die pia-Gruppe angeregter Austausch soll die Konstruktion einer binären Gesellschaft thematisieren und stigmatisierte Denkweisen aufbrechen. Alle Menschen sollen sich unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder Identität, Herkunft, Religion, Ethnie oder Weltanschauung in Bremen-Nord willkommen fühlen. Diese Einstellung soll z.B. auf Stickern von jungen Menschen festgehalten und gemeinsam von ihnen und uns nach Außen getragen werden.
Ebenso wurde das Team von „Fuck Yeah!“ für einen Vortrag angefragt. Bei diesem Vortrag soll die ideologische Einbettung dessen thematisiert werden, was die Beschmierer:innen durch ihre Schmierereien beabsichtigen und welche Rolle Antifeminismus hierbei spielt. Auch die Relevanz von mehr Akzeptanz vielfältiger Lebensweisen und Geschlechter ist in diesem Rahmen hervorzubringen.
Es gibt einen Welt-Kindertag, es gibt einen Welt-Frauentag. Warum brauchen wir einen eigenen Welt-Mädchentag? Die Antwort ist einfach: Trotz aller Fortschritte beachtet die Welt die Herausforderungen, mit denen Mädchen konfrontiert sind, viel zu wenig. Die UN-Kinderrechtskonvention legt fest, dass Mädchen und Jungen dieselben, unveräußerlichen Rechte haben. Allerdings haben sie immer noch nicht dieselben Chancen: Im Verhältnis werden Mädchen häufiger diskriminiert und an ihrer freien, selbstbestimmten Entfaltung gehindert.
Der Welt-Mädchentag rückt diese Probleme und die Bedürfnisse von Mädchen in den Vordergrund. Am 11. Oktober möchten wir auch im Land Bremen einen Anstoß gegeben, auf diese Diskriminierung aufmerksam zu machen und Mädchen empowern.
Vor diesem Hintergrund planen Engagierte aus dem Arbeitskreis Mädchenpolitik derzeit mehrere gemeinsame Aktionen im Land Bremen. Dabei sind Bremerhavener Kolleg*innen für ihre Finanzierung vor Ort zuständig und wir Bremer Kolleg*innen für die in Bremen.
Eine Aktion ist das Verteilen von Armbändern an Mädchen aus allen Stadtteilen Bremens. Auf den Armbändern soll ein Satz/Spruch gedruckt werden, der unter Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen noch erarbeitet wird. Im Mädchen*treff wird der Weltmädchentag mit unterschiedlichen Beteiligungsformaten thematisiert und es wird mehrere empowernde Aktionen geben (noch in Planung). Die Armbänder tragen am Arm dazu bei, dass der Weltmädchentag länger präsent ist und im besten Fall längerfristig eine bestärkende Wirkung auf ihr Selbst haben.
Und um diese Armbänder zu drucken benötigen wir Ihre finanzielle Unterstützung.
Gemeinsam mit Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund werden Angebote für eine rassismuskritische historisch-politische Bildungsarbeit entwickelt: Workshops zum Thema Zwangsarbeit und Erinnerung, Stadtrundgänge in Bremen-Nord (Route: Jenny-Ries-Platz, Wätjens Park, Gelände der ehemaligen Vulkan-Werft), Exkursionen an KZ-Gedenkstätten und andere erinnerungskulturelle Dokumentations- und Gedenkorte sind geplant. Expert*innen für Geschichtsvermittlung am Denkort Bunker Valentin unterstützen bei der Aufbereitung und Archivierung Materialien.
Multiperspektiv
Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit sind immer noch gesellschaftlich stark prägende Normen. Menschen und Ansätze, die dies in Frage stellen, finden in der pädagogischen Arbeit, insbesondere in Schulen, oftmals kaum Platz. Angriffe von Konservativen und Rechten, die die »Gender-Ideologie« ablehnen, nehmen zu. Rund 25 Veranstaltungen, organisiert durch ein breites Bündnis aus Bremer Vereinen und Projekten, bemüht sich im gesamten September, dem »Queer Power Month«, um Sensibilisierung für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und Empowerment in diesem Bereich.
Queer Power Month
Auch 2021 wird der Bremer Norden wieder ein sichtbares Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit sowie für vielfältige Lebensentwürfe und ein solidarisches Miteinander setzen. Ein breites Netzwerk aus Initiativen, Vereinen, Einrichtungen und engagierten Einzelpersonen plant für den September offene Workshop-Formate, Lesungen, Vorträge, Ausstellungen und Kreativangebote, die sich kritisch mit Diskriminierung auseinandersetzen und für verschiedenen Formen von Ausgrenzung sensibilisieren. Wer Lust hat, ist eingeladen, in die Planung der Aktionstage einzusteigen.
Aktionswochen
Das Freizi Farge lädt junge Menschen zwischen zwölf und 21 Jahren ein, sich im Rahmen regelmäßiger Treffen mit Fragen von Informationsbeschaffung und Meinungsbildung zu beschäftigen. Es geht um Rollenspiele, das Vertreten von Positionen, Eigen- und Fremdwahrnehmung und Übungen zur Diskussionskultur, aber auch um Informiertheit im Umgang mit digitalen Nachrichtenquellen, Erkennen von Fake News und Verschwörungserzählungen. Die Teamer*innen achten darauf, dass die Themen der Teilnehmenden ausreichend Raum finden.
Freizi Farge
Welche Macht hat Mode (über mich)? Wie viel Mut braucht es, eigene Wege mit Mode zu beschreiten? Wie sieht die Mode einer gerechteren und nachhaltigeren Welt aus? In einer Workshop-Reihe werden, unter Anleitung einer Künstlerin/Designerin, gesellschaftliche und ökologische Zusammenhänge rund um Kleidung und Mode unter die Lupe genommen und eigene Positionen dazu entwickelt. Das Projekt wendet sich an 12- bis 19-jährige junge Frauen.
Der »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage«-Tag, ein Kooperationsprojekt der Oberschule an der Egge und des Schulzentrums des Sekundarbereichs II Blumenthal, soll auch in diesem Jahr wieder im November stattfinden. Seit 2009 gibt es an diesem Tag keinen klassischen Unterricht, sondern Lehrer*innen, externe Pädagog*innen und teilweise auch Schüler*innen der Oberstufe bieten Workshops an, die sich gegen alle Formen von Diskriminierung und Rassismus wenden. Vorgesehen ist zudem ein Besuch der Gedenkstätte Sandbostel einschließlich einer Führung durch das ehemalige Kriegsgefangenenlager.
SOR Oberschule an der Egge
Mitarbeiter*innen des Denkorts Bunker Valentin haben drei Konzepte für neue pädagogische Formate einer historisch-politischen Bildungsarbeit vor Ort entwickelt, dabei geht es um »Zwangsarbeit und Rassismus«, »Erinnerungskultur(en)« und ein musikpädagogisches Angebot. Im Fokus stehen Lokalgeschichte, Bezüge zu aktuellen Entwicklungen und mögliche Handlungsspielräume. Diese Formate sollen in Kooperation mit neun Schulen in Bremen-Nord als Ergänzung zum Schulunterricht erprobt und, dem Feedback der teilnehmenden Jugendlichen entsprechend, überarbeitet werden.
Denkort Bunker Valentin
In der Empowermentgruppe, die seit 2017 besteht, treffen sich Jugendliche mit Fluchterfahrungen einmal pro Woche, um gemeinsam zu schwimmen oder andere Freizeitaktivitäten zu unternehmen. Als zusätzliches Angebot werden die Teilnehmenden für eine Auseinandersetzung mit Rassismus und Rassismuserfahrungen und zum Erleben positiver Selbstwirksamkeit empowert. Begleitet durch ein*e Teamer*in wird eine Bildungsfahrt nach Berlin geplant.
BDP
Um nicht nur Erwachsene und ältere Schüler*innen mit Informationen zum Denkort Bunker Valentin, zu seiner Geschichte und zur Zwangsarbeit im Nationalsozialismus zu versorgen, ist in den letzten Jahren auch eine Audioführung für Familien mit Kindern unter zehn Jahren entstanden. Der Rundgang deckt bisher zehn Stationen ab und soll nun um fünf neue Stopps erweitert werden. Wie im ersten Durchgang werden auch dieses Mal Kinder der Grundschule Farge-Rekum bei der Entwicklung der Audioführung mitwirken.
Audioführung für Kinder